XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.2_81"; fcs:x-context: baedeker.2; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.2_81"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.016S PT0.035S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.2_81</phrase></query>)];
1 - 1

DIE KANARISCHEN INSELN. 5. Route. 31 Palmas Fr., nach Santa Cruz de la Palma Di.). Nach den häufig wechseln-
den
Fahrplänen erkundige man sich an Ort und Stelle. Die Lokalboote
führen mäßige spanische Küche.

Über die Verbindungen nach Madeira vgl. S. 19, über die Rückfahrt
während der Reisemonate s. S. 6.

Die Kanarischen Inseln (Islas Canarias oder Isl. Afortunadas,
d. h. glückliche Inseln), bei den Alten Makárōn Nēsoi oder Insu-
lae
fortunatae
, liegen, noch diesseit vom Wendekreis des Krebses,
unter 27° 30 bis 29° 26 n. Br. (wie Florida) und 13° 15 bis 18° 2
w. L. (von Greenwich) unweit der Küste Mauretaniens (Kap Juby,
S. 106). Es sind dreizehn Inseln mit einer Gesamtfläche von
8560qkm und ca. 364000 Einwohnern. Sie bestehen aus der östl.
Gruppe, Lanzarote (680m ü. M.), Fuerteventura (850m) und fünf
kleinen Nebeninseln (Alegranza, Graciosa u. a.), sowie aus der
westl. Gruppe, Gran Canaria (1951m), Teneriffa (3711m), der
alten Meridianinsel der Spanier und Holländer, Gomera (1330m),
Palma (2358m) und Hierro oder Ferro (1415m), der Meridianinsel
seit Ludwig XIII. von Frankreich (1634). Die Inselgruppe bildet
eine spanische Provinz und zwei dem Erzbischof von Sevilla unter-
geordnete
Bistümer, Laguna auf Teneriffa und Las Palmas auf
Gran Canaria. Für den Touristenverkehr kommen nur Teneriffa,
Gran Canaria und allenfalls Palma in Betracht, die übrigen Inseln
werden fast nur von Geologen und Botanikern besucht.

Die Kanarien, nach Ansicht einzelner Forscher ein Teil der
im Meere versunkenen Atlantis, nach anderen ursprünglich eine
unterseeische Fortsetzung des marokkanischen Atlas (S. 95), haben
die gleiche geologische Geschichte wie Madeira (vgl. S. 20). Über
der namentlich auf Fuerteventura noch vielfach zutage tretenden
Diabasformation lagern die Schlacken- und Lavamassen zahlloser
späterer Ausbrüche, auf Teneriffa neben basaltischen auch phono-
lithische
und trachytische Massen. Großartige Kraterkessel (cal-
deras
)
weisen Ferro, Gran Canaria, sowie besonders Palma und
Teneriffa auf; den Riesenhohlraum der Cañadas auf Teneriffa haben
spätere Lavaausflüsse und Lockerausbrüche großenteils ausgefüllt
und im Pico de Teide einen Vulkankegel von 3711m über Meer an-
wachsen
lassen (Sapper). Die letzten größeren Ausbrüche haben
1677 Palma, 1730-36 und 1824 Lanzarote, 1705, 1706, 1796 und
1798 die NW.-Küste von Teneriffa verwüstet. Namentlich auf den
westl. Inseln, die wie Madeira überaus steil aus dem Meere auf-
steigen
, ist die Wirkung der Erosion in den breiten humusreichen
Tälern (valles) und in tiefeingeschnittenen Schluchten (barrancos)
neueren Ursprungs überall sichtbar.

Das Klima der Kanarien überrascht durch die großen Gegen-
sätze
zwischen der östl. und der westl. Inselgruppe einerseits, sowie
zwischen den tieferen und den Hochregionen anderseits. Auf den
fast baumlosen Inseln Lanzarote und Fuerteventura (54 Seemeilen
n.w. vom Kap Juby) bleiben die Niederschläge bisweilen jahrelang